Wie entsteht eigentlich Honig
Diese Frage ist im Detail nicht gerade so mit ein, zwei kurzen Sätzen zu beantworten. Honig wird von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten oder aus Honigtau erzeugt. Die Bienen erzeugen Honig erst dann, wenn ausreichend Nektar oder Honigtau zusammengetragen wird. Nur wenn der laufende Bedarf für die Ernährung des Volkes und die Aufzucht der Brut gedeckt ist, wird Honig erzeugt. Der Honig ist die Nahrungsreserve der Bienen deren Überschuss vom Imker geerntet wird.
Blütenhonig:
Pflanzen setzen ihren Siebröhrensaft zum Stofftransport ein. Die Blütenpflanzen scheiden diesen Saft als Nektar aus. Mit ihm locken sie Insekten, wie die Biene an. Das muss sie tun, weil die Pflanze auf die Bestäubungsleistung der Insekten angewiesen ist. Im Gegenzug brauchen die Bienen den Nektar, aus dem Sie den Honig gewinnen. Er dient Ihnen Hauptsächlich als Futtervorrat für den Winter und sichert das Überleben des Volkes. Diesen Honig nennt man Blütenhonig. Abhängig von den Pflanzenarten, von denen die Bienen sammeln, hat der Honig andere Eigenschaften. Akazienhonig ist sehr hell und bleibt flüssig. Andere sortenreine Honige werden dagegen fest, wie beispielsweise Raps- oder Sonnenblumenhonig. Der individuelle Duft und Geschmack ist dabei von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Hier einige Beispiele: Standort der Pflanzen und deren unterschiedlichen Sorten einer Art, dem Klima, der Bodenbeschaffenheit und den anderen Blütenpflanzen in der Nähe.
Waldhonig:
Die Bienen gewinnen aber auch aus Honigtau ihren Honig. Dabei wird der Siebröhrensaft von Laub- oder Nadelbäumen ausgeschieden und von Blattläusen, Blattflöhen oder anderen Insekten aufgenommen. Den größten Teil dieses Honigtaus scheiden die Insekten wieder aus. Die Bienen sammeln dieses Ausscheidungsprodukt ein und erzeugen daraus ihren Honig. Dieser Honig wird als Waldhonig bezeichnet und hat einen besonders hohen Gehalt an Mineralstoffen und Enzymen. Er bleibt meistens bzw. länger flüssig und hat eine dunklere Färbung.
So macht die Biene den Honig:
Nur das Sammeln von Nektar oder Honigtau reicht aber noch nicht aus. Es folgen mehrere Verarbeitungsschritte, bis süßer, goldener Honig entsteht. Die Biene saugt den Nektar oder Honigtau mit dem Rüssel auf. Über die Speiseröhre gelangt der süße Saft in den Honigmagen/Honiblase der Biene. Kehrt die Biene heim in ihren Bienenstock, liefert sie den Blaseninhalt an die Stockbienen ab, die wiederum den Inhalt weitergeben. Jedes mal wird dabei der zuckerhaltige Saft aufgesaugt und wieder abgegeben. Dabei reichert sich der Nektar mit Enzymen, Eiweißen, Säuren und anderen Stoffen der Bienen an. Die Bienen müssen außerdem den Nektar verdicken, da er einen noch viel zu hohen Wasseranteil hat und in diesem Zustand gären würde. Der Wassergehalt wird reduziert, indem die Biene einen Nektartropfen über den Rüssel mehrfach herauslässt und wieder aufsaugt.
Sobald der Wassergehalt bei 30 – 40% liegt, wird der verdickte Nektar in leere Wabenzellen verbreitet. Da die Zellen nicht ganz gefüllt werden, wird eine möglichst große Verdunstungsfläche geschaffen. Die Verdunstung wird dann durch Fächeln der Flügel beschleunigt. Bei dem gesamten Prozess sinkt der Wassergehalt von 70 – 75% auf 20% oder weniger. Nun ist der Honig fertig. Die Bienen tragen den Honig nun in Lagerzellen über dem Brutnest und überziehen ihn mit einem luftundurchlässigen Wachsdeckel. Dieser Vorgang wird von Imkern als “Verdeckeln” bezeichnet.
Wenn der Honig reif ist, also der Wassergehalt niedrig genug ist (laut Deutschem Imkerbund sind 18% der obere Grenzwert), erntet der Imker den Honig. Übrigens: In Deutschland darf der Honig nicht weiter behandelt werden. Mehr dazu erfahren Sie unter “Qualitätsrichtlinien“
Geschichte
Schon in der Steinzeit nutzte der Mensch Honig als Nahrungsmittel, wie es 9000 Jahre alte steinzeitliche Höhlenmalereien mit „Honigjägern“ zeigen. Er war zunächst das einzige Süßungsmittel. Der wild lebenden Bienenvölkern abgenommene Honig wurde auch als Köder bei der Bärenjagd eingesetzt. Australische Petroglyphen zeigen, dass die Aborigines bereits in vorgeschichtlicher Zeit Buschhonig von stachellosen Bienen sammelten.
Der Ursprung der Hausbienenhaltung mit geplanter Honiggewinnung wird im 7. Jahrtausend v. Chr. in Anatolien vermutet. Bei Ausgrabungen von Pharaonengräbern in Ägypten wurde Honig als Grabbeigabe gefunden. Um 3000 v. Chr. galt im Alten Ägypten Honig als „Speise der Götter“ und als Quelle der Unsterblichkeit: Ein Topf Honig hatte einen Wert vergleichbar dem eines Esels. Um 400 v. Chr. lehrte Hippokrates, dass Honigsalben Fieber senken und dass Honigwasser die Leistung der Athleten bei den antiken Olympischen Spielen verbesserte.
Nach Augustinus ist der Honig ein Bild für die Zärtlichkeit Gottes und seine Güte. Im Koran wird die Heilwirkung des Honigs beschrieben. In der 16. Sure (an-Nahl, auf Deutsch: Die Biene), Vers 68–69, wird berichtet, dass „die Biene durch Eingebung den Befehl bekommen hat, von allen Früchten zu essen und dadurch Honig herzustellen und dass der Honig für den Menschen eine Heilwirkung besitzt“. In einem Kochbuch von 1547 spricht der Autor auch von den damals angenommenen Wirkungen: „Rosenhonig stärket und reinigt den magen/von böser feuchtigkeit/reiniget und heilet gschwer/Feul und Schaden des Munds/Zahnfleisch/Hals und Gurgeln“.
Bevor Zucker industriell aus Zuckerrüben gewonnen wurde, war Honig ein wichtiger, oft auch der einzige Süßstoff. Infolge der Entwicklung von Verfahren zur Herstellung von Haushaltszucker (reine Saccharose) aus Zuckerrüben und Zuckerrohr ist Honig in dieser Hinsicht weitgehend verdrängt worden. In der modernen, weiterverarbeitenden Lebensmittelindustrie spielt er fast keine Rolle mehr. Trotzdem wird Honig als Nahrungsmittel weiterhin geschätzt, zum Beispiel als süßer Brotaufstrich oder als Alternative zum industriell hergestellten Haushaltszucker. Im Jahr 2002 betrug die Honigproduktion der Welt 1.268.000 Tonnen. Haupterzeuger waren Asien (459.000 Tonnen), Europa (301.000 Tonnen), Mittel- und Nordamerika (210.000 Tonnen) und Südamerika (124.000 Tonnen).
Gewinnung
Für den menschlichen Gebrauch wird Honig durch Imker gewonnen, die die Bienenvölker hegen.
Aus der Wabe wird der Honig in einer speziellen Zentrifuge, einer so genannten „Honigschleuder“, bei Umgebungstemperatur gewonnen. Wichtiger für die Erhaltung der Inhaltsstoffe im Honig ist unter anderem die kühle Lagerung. Honig sollte möglichst nicht über 40 °C erwärmt werden, damit die Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Eine Besonderheit stellt die Gewinnung von Heidehonig wegen seiner geleeartigen Konsistenz dar. Traditionell, in der Heideimkerei, wird dieser gepresst. Dazu werden ausgeschnittene, unbebrütete Wabenstücke in reißfeste Tücher eingeschlagen und bei Raumtemperatur per Spindelpresse ausgepresst. In der modernen Magazinimkerei wird dieser Honig aber auch geschleudert. Dazu wird der Honig „gestippt“ und die Raumtemperatur durch Heizen auf 25 bis 30 °C erhöht. Das Lösen des Honigs durch Stippen beruht darauf, dass kleine Metallstifte mehrmals in die einzelnen Honigzellen eingedrückt und wieder herausgezogen werden, wobei die Mittelwand nicht durchstoßen wird. Zudem können die Metallstifte noch erwärmt werden.
Was steckt in dem "goldenen Saft"?
Honig ist eine dickflüssige bis feste, teilweise auch kristallisierte Substanz, die hauptsächlich aus den Zuckerarten Fructose (Fruchtzucker, 27 bis 44 %) und Glucose(Traubenzucker, 22 bis 41 %) sowie Wasser (15 bis 21 %, Heidehonig bis 23 %) besteht. Die Fructose überwiegt meist gegenüber der Glucose: Im Durchschnitt sind etwa 38 % Fructose und 30 % Glucose enthalten. Bei manchen Honigsorten weicht die Zusammensetzung jedoch stark ab, beispielsweise ist bei Rapshonig das Verhältnis von Fructose zu Glucose etwa 1,5 : 1. Daneben enthält Honig in geringen Mengen Saccharose, Maltose, Melezitose und weitere Di- und Oligosaccharide, Pollen, Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Farb- und Aromastoffe. Die Dichte des Honigs beträgt etwa 1,4 kg/l, abhängig vom Wassergehalt.
Der ernährungsphysiologische Wert des Honigs ergibt sich in erster Linie aus dem hohen Zuckergehalt, daneben aus den enthaltenen Mineralstoffen und Enzymen. Vitamine liegen normalerweise nicht in bedeutender Konzentration vor. Eine Ausnahme sind allerdings bestimmte Honigsorten aus Gebirgsgegenden, die einen hohen Vitamin-C-Gehalt von 116–240 mg auf 100 g haben. Solcher Honig entsteht aus dem Nektar von Minz- und Thymianblüten und wird beispielsweise im Iran gewonnen. Die relativ lange Haltbarkeit der meisten Honige beruht auf ihrem hohen Zucker- und dem geringen Wassergehalt, die verhindern, dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen (z. B. Hefen) vermehren können, indem diese osmotisch gehemmt werden. Die Farbe eines Honigs kann zwischen weiß bis hellgelb, gelb, beigefarben, braun und grünschwarz variieren. Sie ist ebenso wie der Geschmack abhängig von den besuchten Blüten oder dem gesammelten Honigtau. Die Konsistenz von Honig reicht von dünnflüssig über cremig bis fest. Sie hängt vom Fructose-Glucose-Verhältnis ab und davon, wie der Honig weiterverarbeitet und gelagert wird. Bei längerer Lagerung kann flüssiger Honig auskristallisieren und damit fest werden; für die Neigung zum Kristallisieren ist jedoch vor allem das Fructose-Glucose-Verhältnis verantwortlich. Ist dieses etwa 1 : 1, so erfolgt die Kristallisation innerhalb weniger Tage. Bei den Honigtauhonigen, etwa dem Tannenhonig, ist das Verhältnis etwa 1,6 : 1. Dieser Honig bleibt über Monate oder sogar Jahre flüssig. Auskristallisierter Honig kann durch Erwärmen wieder verflüssigt werden; eine längere Lagerung bei hohen Temperaturen führt allerdings zu einer schnelleren Alterung, und eine Erwärmung über 40 °C zerstört wichtige, ernährungsphysiologisch wertvolle Inhaltsstoffe.
Qualitätsrichtlinien
Deutscher Qualitätshonig ist ein hundertprozentiges Naturprodukt ohne jegliche Zugabe! Mit einem geringen Wassergehalt von max. 18% (Vorgabe und Kontrolle durch den Deutschen Imkerbund) ist Deutscher Honig so qualitativ hochwertig wie in kaum einem anderen Land!
Bei Honig aus anderen Ländern ist die Gesetzeslage anders und der Honig wird oft gefiltert oder gepanscht! Außerdem ist der Honig oft Wärmebehandelt. Dies wurde in mehreren Tests u.a. auch von der Stiftung Warentest belegt und veröffentlicht.
Das Filtern von Honig verhindert das Kristallisieren was für den Handel ein Problem darstellt weil er nicht mehr so toll aussieht. Das kristallisieren eines Honigs ist daher ein Qualitätsmerkmal! Durch das filtern werden aber auch wichtige Inhaltsstoffe herausgefiltert was die Qualität enorm mindert. Honig aus dem Supermarkt dessen Herkunft nicht von Deutschland stammt wird oft mit Fruktosesirup, Glukose & Stärke gestreckt, was nur in seltenen Fällen auf dem Etikett steht. Auch dieser Etikettenschwindel wurde mehrfach durch ganz unterschiedliche Labore bzw. unabhängige Tests ans Tageslicht gefördert. Oft wird Honig aus anderen Ländern auch mit Wärme behandelt. Das zerstört viele gute Inhaltsstoffe was die Qualität wiederum mindert. Wer daran zweifelt findet über seine Suchmaschine viele Seiten die kein Zweifel aufkommen lassen!
Daher gilt beim Honigkauf grundsätzlich: Kauf beim Imker deiner Region!
Honigarten (Sortenhonig)
Honige verschiedener botanischer Herkunft unterscheiden sich nicht nur in Geschmack, Geruch und Farbe voneinander. Auch das Spektrum an Wirkstoffen ist für jede Nektar oder Honigtau erzeugende Pflanze typisch.
Oft wird das Aroma eines Honigs durch den Nektar einer Massentracht dominiert, wobei sogenannte Beitrachten dem Honig die besondere Geschmacksnote verleihen. Imker können nur bedingt Einfluss darauf nehmen, wo und was die Bienenvölker eintragen.
Ist der Honig mit einer botanischen Herkunftsangabe versehen, so muss der Honig überwiegend, das heißt zu mehr als 50 %, aus der beschriebenen Quelle entstammen. Das wird unter anderem über Geschmack, Pollengehalt und elektrische Leitfähigkeit bestimmt. Um solche typischen Honige zu gewinnen, ist es meist notwendig, die Bienenvölker zu entsprechenden Standorten zu transportieren (Wanderimkerei).
Cremig oder flüssig
Cremiger Honig wird immer beliebter!
Honig – das „flüssige Gold des Imkers“ – gewinnt mehr und mehr in cremiger statt in flüssiger Konsistenz an Zuspruch. Doch selten ist der Unterschied zwischen flüssigem und cremigem Honig bekannt geschweige denn der Mechanismus zur Beeinflussung der Konsistenz eines Honigs.
Alle Honige sind bei der Schleuderung flüssig
Jeder Honig ist zum Zeitpunkt der Schleuderung flüssig und beginnt früher oder später mit dem natürlichen Ausbilden von Kristallen. Dies ist ein physikalisches Phänomen wobei keinerlei chemische Veränderungen des Stoffes stattfinden. Die Grundvoraussetzung für die Kristallisation eines Honigs ist das Vorliegen einer übersättigten Lösung. Diese ist instabil und geht durch das Auskristallisieren des überschüssigen Zuckers allmählich in einen stabilen, gesättigten Zustand über. Der Zeitpunkt dieses Vorgangs ist abhängig von der Zuckerzusammensetzung eines Honigs. So ist die Kristallisation eines Rapshonigs bereits etwa 10 Tage nach Schleuderung abgeschlossen wohingegen bei einem Waldhonig dieser Prozess erst Monate nach der Schleuderung einsetzen kann.
Durch Rühren wird eine cremige Konsistenz des Honigs erzielt:
Diese natürliche Kristallisation, welche grobe und ungleichmäßige Kristalle hervorbringt, kann und will man als Imker lenken, um einen möglichst feincremigen, gleichmäßig streichfähigen Honig zu erzielen. Dies geschieht durch einen mechanischen Prozess, dem Rühren des Honigs während der Kristallisationsphase. Durch dieses Rühren werden die sich bildenden Kristalle immer wieder zerschlagen und gleichmäßig verteilt, so dass sich kleinere und gleichmäßigere Kristalle bilden, die den Honig feincremig und streichfähig statt grobkristallin und hart werden lassen.
Honige, die von Natur aus zu einem späten Zeitpunkt mit diesem Prozess beginnen würden (wie zum Beispiel Waldhonige) können durch geringe Zugabe eines bereits feincremig auskristallisierten Honigs zum Starten der Kristallisation gebracht werden. Dabei wird das Rühren von Hand mit entsprechenden Rührstäben oder aber in speziellen Rührfässern mit einem motorgetriebenen Rührgerät durchgeführt.
Ein Honig - zwei Geschmäcke
Die Tatsache, dass flüssiger Honig viel dunkler erscheint als derselbe Honig in kristallisiertem Zustand hängt damit zusammen, dass die kleinen Kriställchen des festen Honigs das Licht reflektieren und ihn daher heller erscheinen lassen. Durch die kristalline Zuckerstruktur ändert sich zudem unsere Geschmackswahrnehmung und so kann es sein, dass derselbe Honig nur durch seine unterschiedliche Konsistenz auf uns den Eindruck zweier völlig verschiedener Honige erweckt.
Der flüssige Waldhonig rechts erscheint wesentlich dunkler als der Cremige - der Honig ist jedoch derselbe!
Cremige Honige lassen sich einfacher handhaben
Erfahrungswerte belegen, dass mittlerweile zunehmend die cremige Konsistenz bevorzugt wird, da sich diese nicht nur einfacher handhaben lässt sondern sich auch bei langer Lagerung des Honigs nicht mehr verändert. Des Weiteren kann einer schädlichen Erwärmung im Falle eines flüssig gekauften und anschließend im Glas grob auskristallisierenden Honigs vorgebeugt werden. In industriellen Verfahren kann durch gezielte Wärmebehandlung eine nahezu vollständige Zerstörung der Kristallkeime und damit eine Verhinderung der Kristallisation des Honigs erzielt werden wodurch jedoch auch wertvolle Enzyme zerstört und damit eine Qualitätsminderung des Honigs erreicht wird.
Dieser Beitrag über cremigen Honig wurde uns freundlicherweise von der Imkerei heiser zur Verfügung gestellt: https://www.heiserimkerei.de/produkte/honig/fluessig-oder-cremig.html
Heilwirkung
Vor mindestens 8000 Jahren schon wurde der Honig nicht nur als Nahrung, sondern auch als Heilmittel benutzt. Zur Heilung schätzen ihn schon die alten Ägypter, Buddhisten und Chinesen. In Studien wird heute die heilende Wirkung von Honig belegt.
Honig wirkt unterstützend bei den natürlichen Heilungsprozessen im Körper. Honig enthält u.a. die gesunden Nährstoffe Eisen, Calcium, Magnesium und Natrium. Dazu noch ein Enzym namens Glukoseoxydase, das zu desinfizierendem Wasserstoffperoxid umgewandelt wird. Er verhindert bakterielles Wachstum, indem er den Zellen der Bakterien das Wasser entzieht. Diese Zellen schrumpfen und sterben nach einiger Zeit ab. Hier ein kleiner Einblick über die Nutzung als Heilmittel:
Honig für die Wundheilung reduziert Schmerzen und Verletzungen
Honig reduziert Schmerzen und Schwellung bei Wunden. Er beschleunigt die Heilung und schließt die Wunde, wobei die Sekretbildung zurückgeht. Bei Herpes, Hautunreinheiten und leichten, oberflächlichen Schnitt- und Schürfwunden wirkt Honig antibakteriell und fördert den Heilungsprozess. Bei kleinen Wunden und ganz leichten Verbrennungen kann Honig direkt auf die Haut aufgetragen werden. Bei regelmäßiger Verwendung heilt die Wunde unter geringer Narbenbildung und weiteren Entzündungen.
Honig bei Erkältungen wirkt antibakteriell und damit entzündungshemmend
Honig wirkt antibakteriell, besonders bei den Symptomen einer Erkältung wie Husten, Halsschmerzen und Schnupfen wirkt Honig pur, im Tee oder in warmer Milch. Spürt man, dass eine Erkältung bevorsteht, empfiehlt es sich 3x täglich einen Teelöffel puren Honig zu verzehren. Salbeitee mit Honig wirkt doppelt entzündungshemmend.
Honig gegen Sodbrennen, Blähungen und Durchfall bei Magen-Darmerkrankungen
Bei Magen-Darm Beschwerden mit unangenehmen Begleitsymptomen wie Sodbrennen, Blähungen und Durchfall kann Honig helfen. Die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung hilft besonders bei Sodbrennen.
Honig gegen entzündetes Zahnfleisch
Achtung: nicht anwenden wenn Sie an Karies leiden!
Honig hat natürliche antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften, die nicht nur dem Bienenstock zu Gute kommen, sondern auch gegen eine Zahnfleischentzündung gut helfen können. Am besten wirkt dabei naturbelassener Honig (KEIN SUPERMARKTHONIG VERWENDEN). Geben Sie den Honig mit einem Wattestäbchen vorsichtig auf die entzündeten Zahnfleischstellen oder verwenden Sie einfach Ihre Zahnbürste, lassen Sie ihn mehrere Minuten lang einwirken, bevor Sie Ihren Mund gut mit Wasser ausspülen.
Es gibt darüber hinaus noch sehr viele Einsatzmöglichkeiten als Heilmittel, vielleicht werden wir zu einem späteren Zeitpunkt noch ein ganzes Kapitel darüber schreiben.
Lagerung
Um die hohe Qualität von Honig möglichst lange zu bewahren, ist eine richtige Lagerung wichtig. Honig ist im Gegensatz zu fast allen anderen Nahrungsmitteln bei entsprechender Lagerung über Jahre hinweg ohne Qualitätseinbußen lagerfähig. Der hohe Zucker- und der geringe Wassergehalt sowie die Inhibine verhindern, dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen vermehren können.
Damit auch während der Vorratslagerung im privaten Haushalt das Aroma und die empfindlichen Inhaltsstoffe möglichst lange erhalten bleiben, sollte Honig kühl, trocken, dunkel und geruchsneutral gelagert werden.
Achtung Säuglinge
Ein Tabu für die Säuglingsernährung: Süßen mit Honig. Auch wenn Tee, Milch oder Babybrei damit noch besser schmecken - für Kinder unter zwölf Monaten kann es gefährlich werden: Säuglingsbotulismus, eine sehr seltene, aber unter Umständen lebensbedrohliche Erkrankung.
In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut seit 1996 acht Fälle von Säuglingsbotulismus gemeldet, in einem Fall ist Honig als Ursache angegeben worden. In einem anderen Fall wurde Honig vermutet, ein Nachweis gelang jedoch nicht. Babyfertignahrung, Breie, Kekse etc. gesüßt mit Honig sind dagegen bedenkenlos. Die Produkte werden bei der Herstellung ausreichend hoch erhitzt, so dass die Bakterien abgetötet werden.
Bei dieser Sonderform des Botulismus infiziert sich der Säuglingsdarm mit dem Bakterium Clostridium botulinum. Die Sporen können im Darm auskeimen und ein muskellähmendes Gift produzieren. Die Darmflora ist bei einem Baby noch nicht so weit entwickelt, als dass sie krank machende Keime wie Clostridien in Schach halten könnte. Unerkannt und unbehandelt kann das Gift beim erkrankten Säugling Lähmungen der Atem- und Schluckmuskulatur bewirken und schlimmstenfalls zum Tode führen. Bei Kindern über einem Jahr und Erwachsenen ist Honig hingegen völlig unbedenklich, weil eine stabile Darmflora eine Auskeimung der Sporen verhindert.
Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum können als natürliche Kontaminanten in Honig vorkommen – auch bei sorgfältigster Arbeit der Imker. Als Kontaminationsquelle kommen Pollen, der Verdauungstrakt der Honigbiene, Staub, Luft, Erde und Nektar oder ggf. Futterstoffe für Bienen in Betracht.
Honig in der Küche
Honig ist viel mehr als nur ein Brotaufstrich. Vielen leckeren Gerichten gibt der „süße Saft" den entscheidenden Pfiff, denn als „Gewürz" eingesetzt, bringt Honig den Eigengeschmack der Speisen erst voll zur Geltung. Verfeinern Sie Saucen, Suppen, Salate, Fleisch, Fisch- und Gemüsegerichte.
Bei Süßspeisen, Müslis, Obstsalaten usw. ersetzt Echter Honig den Zucker. Die viel höhere Süßkraft des Honigs hilft zudem, Kalorien einzusparen.
Getränke - heiß oder kalt - werden mit Honig zu einem Hochgenuss! Achten Sie bitte darauf, dass Sie den Honig erst nach dem Erhitzen zugeben, damit seine wertvollen Inhaltsstoffe voll erhalten bleiben.
Probieren Sie doch einfach mal aus, wie Honig Ihnen zu neuen und aufregenden Geschmackserlebnissen verhelfen kann, es lohnt sich in jedem Fall!
Umweltschutz
Mit Honig tun Sie sich selbst, Ihrer Familie und der Natur etwas Gutes. Denn er ist ein hochwertiger Naturgenuss und aktiver Umweltschutz in einem.
Schon beim Sammeln von Pollen und Nektar, der dann im Stock zu Honig umgearbeitet wird, bestäuben unsere Honigbienen eine Vielzahl von Pflanzen und leisten daher einen großen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.